Schon im September wurde die RAMSA Konferenz über den MHG Vorstands-Verteiler angekündigt: 16-18 November in Wuppertal. Programm im Anhang. Wer gerne dabei sein wollte, sollte sich anmelden. Einige der MHG Mitglieder kannten die RAMSA von vorangehenden Treffen, einige hatten nur eine grobe Idee über diese Organisation und anderen war sie noch gar kein Begriff.
Die RAMSA kurz für „Rat muslimischer Studierender und Akademiker“ ist der Dachverband aller muslimischen Hochschulgruppen Deutschlandweit und damit auch unser erster Ansprechpartner. Auf der jährlichen Konferenz treffen sich alle Vertreter der jeweiligen MHGs und kommen zusammen. Darüber hinaus wird zudem die Möglichkeit gegeben neue, aktive Geschwister aus ganz Deutschland kennenzulernen. Mit diesen Informationen im Hinterkopf nahmen von unserer Seite 2 Brüder und 2 Schwestern daran teil und wie alle anderen machten wir uns am 16. November, einem Freitag, auf den Weg. 3-4h Fahrt nahmen wir auf uns, um unsere MHG Mannheim dort gebürtig zu vertreten. Wie sich später herausstellen sollte kamen Geschwister unter anderem sogar aus München und Berlin angereist, was auf ein beachtliches und lobenswertes Commitment zurückzuführen ist.
Die Konferenz fand in einer Jugendherberge des im Bergischen Land liegenden Wuppertals statt. Gleich nach der Ankunft, am späten Nachmittag, wurden alle Ankömmlinge vom RAMSA Präsidenten Bacem Dziri herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Nun war es an uns: jede Gruppe sollte sich und ihre Projekte präsentieren und vorstellen. Insgesamt waren beeindruckende 25 Gruppen anwesend, wobei es sogar einige nicht zur Konferenz schafften. Dieses gab die Möglichkeit, die Anzahl an Hochschulgruppen kennenzulernen, Veranstaltungsideen auszutauschen und auch Feedback zu erhalten. Einige Gruppen waren aktiver als andere, was auch auf die unterschiedliche Größe der Hochschulgruppen basierte. Mannheim war durch die Anzahl an Veranstaltungen, die es im letzten Jahr anbot, mit vorne dabei. Natürlich ging es nicht um ein „besser“ oder „schlechter“ sein, sondern um den Austausch von dem jeder noch Input für seine eigenen Projekte gewinnen konnte. Schnell kamen wir in Gesprächen mit den anderen Geschwistern, woraus sich die ein oder andere langfristige Freundschaft schloss.
Sehr interessant und zukunftsorientiert wurde uns nach der Vorstellungsrunde das Projekt „Avicenna-Studienwerk e.V.“ von dem Geschäftsführer Mounir Azzaoui vorgestellt. Die Idee dahinter ist ein Stipendium, welches als Bewertungskriterien auch islamisches Engagement bewertet und anerkennt.
Daraufhin präsentierten sich die verschiedenen Ressorts der RAMSA selbst: Ressort für Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsentwicklung, Service und IT. Für alle MHG´ler besteht immer die Möglichkeit sich in einem der Ressorts zu engagieren, welche der islamischen Arbeit regionsunabhängig zu Gute kommt.
Nach dem doch langem Tag ging es dann zu Bett, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Fajr-Gebet aufzustehen und mit dem gleich darauffolgenden Programm weiter zu machen. In der Tat viel Schlaf hatten wir an dem Wochenende nicht abbekommen, dafür umso mehr Wissen und Kontakte. Um die Verpflegung wurde sich auch gekümmert: Frühstück, Mittagessen und Abendessen wurden uns immer bereitgestellt.
Straff ging es weiter: Herr Dr. Abdurrahman Reidegeld erklärte uns, wie die Hochschulgruppen auf religiöse Fragen antworten und sich bei missverständlichen Situationen verhalten sollte. Nützliches und viel Augenöffnendes wurde uns dort nähergebracht, denn wir als Mitglieder einer muslimischen Hochschulgruppe vertreten nicht nur die Studenten sondern auch den Islam selbst. Richtiges Verantwortungsbewusstsein war das Stichwort des Tages.
Begeistert von dem Vortag und der anschließenden Diskussion ging es dann abends zusammen auf die Wuppertaler-Schwebebahn, welche uns, für 2 Stationen, ca. 10m über den Boden, ein Teil Wuppertals bei Nacht zeigte. Bei dieser Gelegenheit wurde uns die dort altbekannte Geschichte des Elefanten Tuffi erzählt, der einst aus der Schwebebahn in den Fluss sprang! Diesem Fluss Wupper, der Streckenweise direkt unter der Schwebebahn dahinfließt, verdanken die Stadt und die Bahn ihren Namen. Der Ausflug zum Denkmal Wuppertals war sicherlich ein in Erinnerung bleibendes Ereignis für alle Geschwister. Mit dieser Freizeitaktivität ließen wir dann den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen.
Am letzten Tag wurde noch über die RAMSA Satzung abgestimmt und 5 überaus sinnvolle RAMSA Projekte vorgestellt:
• RAMSA Lehrer AG: Zusammenschluss muslimischer Lehrer/in zur Förderung von Gleichberechtigung im Lehrerberuf
• Medical Minds AG: Zusammenschluss muslimischer Medizinstudenten und Ärzte und angrenzender Studiengänge für fachbezogene Projekte.
• Political Issues AG: Aufbereiten von aktuell-relevanten Themen aus islamischer Sicht
• RAMSA Antidiskrimminierungsstelle: Aufbereiten von versch. Diskriminierungsfällen
• RAMSA Akademie: Verschiedene Schulungen für RAMSA Mitglieder, um Wissen und Fähigkeiten aufzubauen.
Mit diesen ganzen Eindrücken und innovativen Ideen der Geschwister im Handgepäck ging es am Sonntag doch etwas wehmütig wieder zurück nach Mannheim.
InshaAllah können wir alle das Gelernte in unseren Projekten umsetzten und auch verstärkt mit den anderen Gruppen kooperieren, um ein starkes Studentennetzwerk aufzubauen.
An dieser Stelle einen großen Dank an den RAMSA Vorstand, der die Konferenzen Jahr für Jahr organisiert, die Moderation übernimmt und das Arbeiten mit seinen Ideen und Engagement vorantreibt. -Jasakumullahu khairan.
Von: Selma Laiouar